Erstveröffentlichung | Rheinlaender | Januar 27, 2013 |
die heiss begehrten und teuersten Webadressen, die stolze Marktpreise ab 5 stellig bis in den 2 stelligen Millionenbereich erzielt haben, markieren ein Preisgefüge für besonders beliebte Domainnamen, die folgende Eigenschaften gemeinsam haben, kurze bis ultrakurze Internetadressen sind sehr begehrt, werden sie auf den ersten Blick im Gegensatz zu Wortketten schneller wahrgenommen, was bei Blickkontakten auf Plakaten von grossem Vorteil ist! Ein weiterer Vorteil ist die geringere Tippfehleranfälligkeit gegenüber Domainnamen, die aus mehreren Keywords bestehen bzw mit spezifischen Zusätzen versehen sind und somit die Gefahr steigt, dass andere „Marktteilnehmer“ Traffic durch sog Typodomains, gemeint sind hiermit Tippfehlerdomains, abfangen können;-)
Brands wie VW legen grossen Wert darauf, ihre Zeichenmarken ohne obligatorische Zusätze als interaktive Webadressen nutzen zu können, das war auch der Grund, weshalb das Deutsche Zentralregister, die Denic vom VW Konzern verklagt und schliesslich per Gerichtsbeschluss dazu verdonnert wurde, gesperrte Zeichenfolgen, darunter auch Kürzel wegen sog Verwechslungsgefahr zu Autokennzeichen, freizugeben, so wurden im Herbst 2009 ein bis zwei Letterndomains sowie reine Zahlendomains zur Registrierung freigegeben. Denic’s Öffnung der „Goldreserven“ führte zu einer spektakulären
Versteigerungsorgie auf diversen Marktplätzen, wo eigentlich nur die versiertesten Zocker quasi in Club Atmosphäre bis zum grossen Los mitmischten, die begehrtesten Short Cuts konnten letztendlich nur (eine Hand voll) Domainhändler und Registrare mit Insider Wissen und entsprechendem Kapitaleinsatz auf sich registrieren, die restlichen Interessenten begnügten sich meist nur mit der Zuschauerrolle;-)
als markante Beispiele sind Domains wie tv.de und cd.de natürlich besonders heiss begehrt, da sie als Short Cuts selbsterklärend sind und ohne Zweifel wegen ihrer hohen kommerziellen Verwertbarkeiten Wettbewerbsvorteile bieten, zudem lässt die Zeichenfolge cd in ihrer Nutzung mehr Spielraum, gilt cd auch als Abkürzung für Corporate Design und wäre für Inhaber aus der Werbe – und Kreativbranche die ideale Webadresse, leider nicht ganz billig;-)
viele Kurzdomains sind dennoch hoch spekulativ und speziell Schwankungen im Reseller Markt unterworfen, d.h. vermeintliche Nuggets entpuppen sich nach einiger Zeit aufgrund mangelnder Nachfrage im Endkundenmarkt als (rostige) Blechware, da hat sich schon manch ein Glücksritter massiv verzockt;-)
Grundsätzlich sind Domainnamen mit acht, elf, zwölf oder sechzehn Lettern gegenüber den Kurzdomains nicht zwangsläufig zweite Wahl, wo ansonsten die ganz normalen, generischen Domainnamen den Marktplatz um begehrte Webadressen dominieren und teilweise hochpreisig verkauft werden. Ein wesentliches Merkmal einer guten Webadresse ist, dass sie im Medien-Dschungel an beworbenen Domains besser auffällt und auch die gewünschte Assoziation zum möglichen Inhalt auslöst, das sind nun mal Domainnamen, die auf einen Blick verstanden werden, da darf die Domain auch etwas länger sein!
gute Domainnamen lassen sich schon mit perfekten Schnitten aus dem Modesektor vergleichen: ein kurzer, figurbetonender Mini-Rock zieht viele neugierige Blicke auf sich, während ein formschöner, fast knielanger Lederrock auch sehr sexy aussehen kann und anziehend wirkt;-)
Fazit: frei nach dem US-Amerikanischen Schriftsteller Henry Wheeler Shaw: “ in Worten steckt wirklich eine grosse Kraft, wenn man nicht zu viele aneinanderkettet“, gilt für gute Domainnamen erst recht. Begehrte Webadressen sind nun mal die idealen Kommunikationsmittel auf eine überschaubare Zeichenfolge reduziert, bei eingängigen Domainnamen darf die Zeichenfolge auch etwas länger sein, Hauptsache, der Betrachter weiss auf den ersten Blick, was er unter diesem Domainnamen erwarten darf, wo der Metapher „in der Kürze lieg die Würze“ eine besondere Bedeutung zu Teil wird: etwas länger hat manchmal mehr Sex-Appeal als zu kurz;-)