Cookie Banner – Website Plage und nutzlose Bevormundung!

Möglicherweise ich bin nicht der Einzige, dem der Firlefanz der Einwilligung von Cookies beim Besuch auf zahlreichen Websites mächtig auf den Geist geht, zumal manche Cookie-Hinweise, die grossformatig auf dem Screen erscheinen, die Ladegeschwindigkeit der Website ungünstig beeinflussen. Die Rede ist von Pop-Ups mit „Cookie Warnhinweisen“ die kaum geeignet sind, mit den gesammelten Informationen über Verweildauer etc. für ein besseres Nutzer Erlebnis zu sorgen.

Die Overlays sind vornehmlich der E-Privacy Verordnung geschuldet, denn solche Pop-Ups sind im Sinne der rechtlichen Absicherung zu einer grossen Plage im Internet geworden, die je nach Penetranz sowie teils irritierender Benutzerführung eher dazu motivieren, die Website schnell wieder zu verlassen. Nicht wenige Website Betreiber verstecken die Option „Cookies ablehnen“ nur allzu gerne oder bieten sie erst gar nicht an!

Die Cookie Begrüssung ist noch nicht mal genug, denn einige Betreiber beglücken ihre Besucher mit weiteren markanten Pop-Ups, mit der Absicht, neue Abonnenten für Newsletter Dienste zu gewinnen. Ob sich auf diese Weise neue Bezieher gewinnen lassen, ist allerdings fraglich, zumal solche Pop-Ups z.B. während des Lesens eines ansich lesenswerten Artikels verzögert erscheinen und den eigentlichen Content als Hintergrund abdunkeln. Schlechter geht es imho nicht mehr, potentielle Leser und Interessenten mit völlig fehlplatzierten Pop-Ups zu vergraulen. Website Betreiber in einer gefühlten Minderheit setzen immerhin einen dezenten Balken-Hinweis am unteren Bildschirmrand, was noch akzeptabel ist, nur sehr wenige Website Publisher, vor allen Dingen Blogger, verzichten ganz auf Cookie Banner. Gerade kleine Publisher verarbeiten die Informationen auschliesslich intern ohne direkte Rückschlüsse auf Identitäten zu ziehen, zudem besteht darin auch kein Interesse und reichen Nutzerdaten nicht an Dritte wie Google weiter.

Von einem besonderen Schutzbedürfnis der Surfer kann mit der inflationären Cookie-Banner Überflutung kaum noch die Rede sein, die EU-Privacy Verordnung ist letztendlich kein wirksamer Schutz vor dem unzulässigen Abgreifen sensibler Daten bzw Surfgewohnheiten und ist eher zum Instrument der Bevormundung von Anbietern und Verbrauchern verkommen!

Moderne Browser haben mittlerweile einen Fundus an Anti-Tracking Addons im Portfolio, ausserdem sind diverse Internet Security Tools durchaus in der Lage, besonders perfide Rückverfolgungscookies effizient abzuwehren. Dagegen sind wirksame Pop-Up Unterdrücker leider Mangelware, denn nach meiner Erfahrung mogeln sich trotz Aktivierung die hier beschriebenen Floating Objects auf die Bildschirme, die garantiert keine Freude mehr aufkommen lassen.

Ein gewisses Mass an Eigenverantwortung ist die Devise und das sollten die EU-Bürokraten endlich auch den Unternehmen und Verbrauchern zubilligen. Wenn obligatorische? Cookie-Banner genauso lästig empfunden werden, wie penetrante Online-Werbung, kann von einem unbeschwerten Surferlebnis keine Rede mehr sein. Der Pop-Up Zirkus der Betreiber unter ihren eigenen Domänen dürfte mit ein Grund sein, warum sich die Mehrheit der Nutzer auf einschlägigen Social-Media Kanälen wohler fühlt, denn dort wird User Targeting in der Regel dezent im Hintergrund und professioneller umgesetzt 😉